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Aus dem Gildenweg Nr. 1 / 2001

 

Eine Möglichkeit, zu Geld zu kommen

(aus "Unser Ziel", Jahrgang 1950, Heft 3)

Auf der diesjährigen Führertagung in Bad Ischl haben wir gehört, welche ungeheuren Vorbereitungen für das kommende Jamboree noch erforderlich sind. Neben dieser Riesenarbeit werden aber auch Riesensummen dafür benötigt. Der Lagerbeitrag kann daher nicht so niedrig sein, wie wir alle uns ihn gerne gewünscht hätten.

Spare in der Zeit, so hast du ... was fürs Jamboree.

Viele Feldmeister werden wahrscheinlich in ihren Trupps bereits eine richtige Jamboree-Sparkasse mit Unterstützung der Eltern und des Aufsichtsrates organisiert haben. Sollte dies aber irgendwo noch nicht der Fall sein, dann ist es hoch an der Zeit, will der Feldmeister mit seinen Vorbereitungen nicht in große Schwierigkeiten kommen. Es sei denn er hätte lauter Buben aus wohlhabenden Familien in seinem Trupp. Mir selbst ist aber ein solcher Fall nicht bekannt. Hier hätte man aber wieder einen Zweck verloren, nämlich die Erziehung der Buben zum 9. Punkt unseres Gesetzes: "Der Pfadfinder ist sparsam!"

Der größte Teil unserer Buben wird aber - auch mit der intensivsten Unterstützung durch die Eltern - den für unsere jetzigen Verhältnisse bestimmt hohen Jamboreebeitrag nicht durch Sparen allein aufbringen können, wenn auch ein Jahr hindurch die zahlreichen Kinobesuche, Näschereien und sonstigen Vergnügungen bis auf einen Bruchteil wegfallen.

Veranstaltungen und vor allem: Arbeit!

Elternabende, Faschingsveranstaltungen und Unterstützungen durch Freunde der Bewegung werden sicher von allen Führern organisiert werden. Keinesfalls dürfen diese Arten der Geldbeschaffung auch nur den Anschein einer "Wurzerei" oder gar Bettelei erwecken!

Daneben haben unsere Pfadfinder und hier besonders die Patrullen noch eine Möglichkeit, sich Geld zu verschaffen: die Arbeit. Die Vorschläge, die uns B.P. in seinem Buche "Pfadfinder" macht, wie verschiedene Laubsägearbeiten, Bilderrahmen, Vogelkäfige, geschnitzte Pfeifenköpfe, Botendienste einer Patrulle in einem Ort, um nur einige Beispiele anzuführen, sind ja bekannt. Aber trotz allem wird diese pfadfinderische Art, zu Geld zu kommen, bei uns in Österreich verhältnismäßig noch wenig praktiziert.

Die Buben verdienen sich ihr Lager selbst.

Die Organisierung von Arbeit für die Pfadfinder erfolgt durch den Aufsichtsrat. In Bekanntenkreisen oder sonst im Ort wird nach leicht verrichtbarer Arbeit für die Buben gesucht, z.B. Gartenarbeiten (Obstpflücken, Unkraut jäten, Umgraben usw.), Botengänge, Holzschneiden u.a.m. Natürlich kommen nur solche "Arbeitgeber" in Frage, die selbst wegen zu hohen Alters, Krankheit oder dienstlicher Überlastung diese Arbeiten nicht verrichten können. Vorsicht vor Leuten, die sich nur billige Arbeitskräfte verschaffen wollen! Dass man den Buben nicht genug einschärfen kann, sich ordentlich zu benehmen und ihre Arbeit stets nach dem Grundsatz "So gut ich kann!" zu leisten, liegt auf der Hand. Fleißige und bescheidene Buben wird jeder dieser "Arbeitgeber" seinen Bekannten sicher gerne weiterempfehlen. Werden diese Möglichkeiten entsprechend ausgenützt und gut organisiert, läßt sich nicht nur in diesem Jamboree-Vorbereitungsjahr, sondern auch später sehr viel für die Gruppe schaffen.

Eines darf man aber dabei nie aus den Augen verlieren, die Gute Tat! Nicht vor lauter Geldverdienen auf diese schönste aller Pfadfindertugenden vergessen!