Logo

Aus dem Gildenweg Nr. 2 / 2002

 

Der Ausweis Nummer 4 von Karl Hochmann

aus der Sammlung des Pfadfindermuseums und Instituts für Pfadfindergeschichte

im Prater 1912: Feldkornett Franz Frahs, Hilfskornett Alois Tomandl und die Pfadfinder Karl Hochmann, Franz Drechsler, Josef Fiedler, Robert Englisch und Alois Englisch

aus der Sammlung des Pfadfindermuseums und Instituts für Pfadfindergeschichte

 

Die Gruppe Habsburg in der Apostelgasse

Im Oktober 1912 entschloss sich Emmerich „Papa” Teuber, aus sechs Mitgliedern der in Auflösung begriffenen Jugendwehr eine „Pfadfinderkompagnie” (Patrouille) aufzustellen. Seine Überlegung dabei war, neuen Schwung in die Idee von Knabenhort und Jugendwehr zu bringen.

Hilfe fand er bei bei Olt.d.R. Josef Schuch, der erste Kornett wurde Franz Frahs. Die Buben waren zwischen 14 und 18 Jahre alt und Elektromechaniker- und Maschinenschlosserlehrlinge. Ihr Heim befand sich im 3. Wiener Bezirk in der Apostelgasse 9.

Die neue Gruppe war gut organisiert. Bereits ab Oktober erhielten die jungen Pfadfinder eigene Ausweise. Einen davon - den Ausweis von Karl Hochmann - haben wir im Pfadfindermuseum und Institut für Pfadfindergeschichte in Verwahrung.

„Papa” Teuber vermerkte selbst handschriftlich in roter Tinte die Aufforderung: „Tue täglich ein gutes Werk!” Auch dass von Karl Hochmann der Mitgliedsbeitrag entrichtet wurde, ist aus dem Vermerk Papa Teubers ersichtlich.

Bei einem Ausflug in den Prater entstanden die ersten Fotos der Pfadfinderpatrouille. Gemeinsam mit einer von Josef Schuch fotografierten Bilderserie vom 13. Dezember 1912, die bereits 2 Patrouillen im Hof des Heimes Apostelgasse zeigt, und mehreren Schriftstücken können wir den Beginn des Pfadfindertums in Wien eindrucksvoll dokumentieren.