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Spaziergang durch das Lager

Wegweiser zum Jamboree an der Wolfgangsee-Bundesstraße.

Über die Strasse gespannte Flagen der verschiedenen Nationen

An der Landesstraße von Strobl nach Bad Ischl zeigt ein mit 52 Flaggen geschmückter Wegweiser den Weg zum Jamboree. Durch ein ländlich anmutendes Lagertor zweigt der Weg links ab und führt als „Straße der Nationen“ zu den verschiedenen Unterlagern.

Wegweiser auf der Landesstraße von der Seite aus gesehen.

Über die Strasse gespannte Flagen der verschiedenen Nationen, von der Seite gesehen

 

Lagertor des UL Wien, der "Rote Turm".

Rot, Weißer Turm mit Durchgang

Schon von weitem zeigt sich ein altes Wiener Wahrzeichen, der „Rote Turm“. Dieser war im Mittelalter der Eingang vom Nordosten in die Stadt Wien und galt als Kennzeichen für die Donauschiffer. Im Jamboree dient der Nachbau als Residenz der Unterlagerleitung WIEN. Davor steht ein hoher Fahnenmast mit der rot-weißen Fahne und am Fuß des Mastes ein zweites Wahrzeichen, der „Stock im Eisen“. Jeder Besucher kann dort einen Nagel einschlagen. Die Wiener Lagertrupps haben für ihr Lager Wiener Sagen zum Vorbild genommen und sich entsprechend benannt, wie z.B. „Die Herrn von der Als“, „Richard Löwenherz“, „Bärenmühle“, u.v.a. Entlang der „Rotenturmstraße“ lagert ein buntes Völkergemisch und dies spiegelt sich an den Lagertoren vom Schiffsmast der Briten, der Schlangenhaut der Brasilianer bis zum Wolkenkratzer der Franzosen.

Lagertor des UL Kärnten.

Altes Burgtor

 

Der Weg ins Unterlager KÄRNTEN führt durch ein Burgtor zu den verschiedenen ausländischen Trupps. Die moderne Lagerausstattung der amerikanischen Pfadfinder erregt allgemeines Aufsehen: Stromgeneratoren versorgen Beleuchtung und Kühlschränke, und gekocht wird auf Gasherden. Pfadfinder aus Texas und Arizona lehren Syrer das Peitschenknallen, Armenier erklären ihre eigentümlichen Schriftzeichen, und die Schweizer locken mit einem 100 Kilo schweren Käselaib.

 

Lagertor des UL Tirol.

Bauernhaus mit Glockenturm

Den Eingang zum Unterlager TIROL bildet ein Unterinntaler Bauernhaus mit Glockenturm und einem Holzdach aus 3.200 Schindeln. Das Bauholz stammt von Baumstämmen, die von einer Lawine aus 2.000 Meter Höhe mitgerissen wurden. Diese Bäume wurden von den Pfadfindern aus Solbad Hall aus metertiefem Schnee ausgegraben und in einem Sägewerk zugerichtet. Nach den Plänen eines Architekten wurde von vier Patrullen und Rovern aus Hall (T) aus 11 Kubikmetern Holz in 3.000 Arbeitsstunden dieses Haus gebaut. Das 7 Meter lange, 3,5 m breite und 4,5 m hohe Haus wurde anschließend wieder zerlegt, ins Jamboree transportiert und dort von sechs Rovern wieder aufgebaut, wobei kein Fachmann mithalf! Dieses Haus wurde nach dem Jamboree französischen Pfadfindern geschenkt. In diesem Unterlager sind auffällig die schwarzen Kohten der deutschen Pfadfinder, worin die Sippen leben, kochen und schlafen. Besonders stolz sind die Dänen auf ihre Flagge, die bei jedem Jamboree seit 1924 dabei war. Die Pfadfinder aus Absam (T) machen es sich einfach und schlafen in Hängematten im Freien. Zuletzt führt der Weg durch das Lagertor der Haller (T) Pfadfinder, das dem Eingang zum Salzbergwerk nachgebildet wurde. Sogar ein kurzes Gleis mit einem Grubenhunt fehlt nicht.

 

Die Jamboree Lagerleitung.


Zeichen der Lagerleitung


Zeichen des internationalen Büros

Wiese mit drei Fahnenmasten

An der rechten Seite zeigen drei Flaggenmaste mit der Jamboreefahne, der österreichischen Fahne und der Fahne der PÖ das Nervenzentrum des Jamborees an, den Standort der LAGERLEITUNG und des INTERNATIONALEN BÜROS.

Auf einem ausgespannten schwarzen Kalbsleder kann man die Unterschriften prominenter Lagerbesucher sehen.

Unterschriften prominenter Lagerteilnehmer
aus der Sammlung von Hermann Aichinger

Kuhhaut in Holzrahmen gespannt
Kuhhaut in Holzrahmen gespannt

 

Die zweite Hälfte dieses Platzes ist für Vorführungen gedacht, wo sich auch die beiden Programmzelte befinden.

 

Lagertor des UL Niederösterreich.

Mehrere, dünne Baumstämme die zu einenm Spitzbogen zusammen gespannt sind.

Als viertes Unterlager an der Nationenstraße führt ein weinlaubumranktes gotisches Spitzbogentor in das größte der Unterlager, NIEDERÖSTERREICH. Auch hier zeigen verschiedene Symbole von dem dort lagernden Völkergemisch: Die Bischofsstadt St. Pölten wartet mit einem Wehrturm auf, eine Windmühle kennzeichnet das niederländische Hauptquartier, ein Wikingerschiff das Lager der Norweger, und die Finnen errichteten aus Holzstämmen einen St. Georg mit dem Drachen. Die obligate Sauna ist natürlich auch vorhanden. Die deutschen Trupps beherbergen nicht nur Emigranten-Pfadfinder, sondern dort trifft man auch den ältesten Lagerteilnehmer, Dr. Alexander Lion, den Autor des 1909 erschienenen ersten deutschen Pfadfinderbuches.

Prinz Emanuel von Liechtenstein befehligt von diesem Unterlager seine Trupps, und die vornehmen pakistanischen Nachbarn bieten ihrem Chef, einem Prinzen, allen Komfort. Am Ende des Jamboreegeländes lädt der 16 Meter hohe Aussichtsturm zu einem Rundblick über das Lagergelände ein. Ein Flaggenwald aller teilnehmenden Nationen umrahmt dieses Bauwerk.

 

Das Lagertor des UL Oberösterreich war einem Pfahlbau der Hallstätter Zeit nachempfunden.

Mehrere, dünne Baumstämme die zu einenm Spitzbogen zusammen gespannt sind.

Hügelabwärts führt der Weg am Lagerfeuerplatz - mit einem Fassungsvermögen von 15.000 Personen - vorbei, geradewegs durch die Nachbildung eines prähistorischen Pfahlbaues in das Unterlager OBERÖSTERREICH. Die rot-grünen Fahnen zeigen, hier wohnen die Welser! Zu den Briten kommt man nur durch einen Tunnel-Nachbau aus ihrer Heimat Liverpool, während man zu Schärding eine riesige Schere durchqueren muss. Die Sudanesen haben als Unterkunft eine Strohhütte ihrer Heimat nachgebaut und die Isländer ihr Lagertor mit Fischen und Netzen verziert. Emigranten-Pfadfinder mit Pusztagras auf den Hüten erinnern an den einst großen ungarischen Pfadfinderverband.

 

Weiter führt der Weg ins Kommunikationszentrum des Lagers. Aus der Nachrichtenbaracke werden täglich Nachrichten an die 170 anwesenden Journalisten verteilt und von diesen an ihre Redaktionen in vielen Ländern mittels Fernschreiber und Telefon weitergegeben. Die Hälfte eines alten Bauernhauses hat hier auch die Sendergruppe Rot-Weiß-Rot als Studio ausgestaltet und stellt dort Reportagen und Sendungen für die ganze Welt zusammen.

 

In der anderen Haushälfte ist die Österreichische Länderbank im Geldwechsel tätig und hat während des Jamborees geschätzte vier Millionen Schilling in Devisen eingelöst. Schließlich gibt es noch die Verwaltungsbaracke, von wo aus die gesamte wirtschaftliche Abwicklung des Jamborees erfolgt.
  Zeichen der Bank

 

Lagertor des UL Steiermark.

Mehrere, dünne Baumstämme die zu einenm Spitzbogen zusammen gespannt sind.

Zum Unterlager STEIERMARK passiert man ein rindengedecktes, rustikal-ländliches Lagertor und befindet sich schon mitten in Schottland; Dudelsackmusik und eine große Kollektion Schottenstoffe bestätigen dies. Bunte Teppiche bilden den Lagerzaun der Algerier, eine Eisenblüte schmückt das Lagertor des Trupps aus Eisenerz (ST), und unüberhörbar sind die riesigen Kuhglocken der Schweizer. Besondere Freude herrscht über jeden Besucher bei einem französischen Trupp behinderter Pfadfinder, den PTA.

 

Das Lagertor des UL Vorarlberg.

Aus Holzstangen nachgebauter Strommast.

An einem mächtigen, 5.000 Personen umfassenden Programmzelt vorbei lädt das Lagertor und Wahrzeichen des Unterlagers VORARLBERG zum Besuch ein. 476 Bünde halten die Holzstangen zusammen, die einen Hochspannungsmast darstellen. Innerhalb dieses Unterlagers bildet das Lager der Inder mit ihrem Gebetsturm eine vielbesuchte Attraktion. Weiters erregen die britischen Seepfadfinder in blauer Uniform mit Matrosenmütze viel Aufsehen.

Am Ostausgang des Lagers liegt die kleine, aber mit allen modernsten Mitteln der Medizin ausgestattete „LAZARETTSTADT“.

 

Das Lagertor des UL Salzburg.


Zeichen des Delegiertenlagers

Einfache Holzstangenkonstruktion

Auf einer kleinen Waldstraße erreicht man nach wenigen Schritten, abseits vom Lärm und Getriebe der „Jamboree-Weltstadt“, das Delegiertenlager SALZBURG.

 

Lagertor des Gästelagers Burgenland.


Zeichen des Gästelagers

Lagertor Burgenland

Nach weiteren hundert Metern zeigt eine Schilfumzäunung sowie ein Ziehbrunnen mit Burgenlandwappen das GÄSTELAGER an, das nach seinem Motto „alte Knochen - junge Herzen“ und dem Lagertor-Symbol auch „Lager der alten Knochen“ genannt wird. Hier lagern über 700 Pfadfinder, die bei keinem Jamboreetrupp eingeteilt waren oder einfach auf kurze Zeit „vorbeischauen“.

 

Ein stets umlagerter Ort war der Coca Cola-Verkaufsstand am Marktplatz.


Zeichen des Marktplatzes

Halb geöffneter Schranken aus Holzstangen

Ein Zentralpunkt ist der MARKTPLATZ. Hier kann man Andenken, Speisen und Artikel des täglichen Gebrauches, zu allerdings unverschämt hohen Preisen, kaufen. Angeblich soll hier während des Jamborees ein Umsatz von ÖS 2,000.000,- erzielt worden sein!

Im Marktzentrum, dem Forum, wird ohne materiellen Gewinn, aber mit hohem ideellen Wert, von den Buben dem internationalen, bargeldlosen, pfadfinderischen Geschäftsleben, nämlich dem „Changen“, nachgegangen.