Das Jamboreegelände

Plan

Den Organisatoren des Jamborees war von vornherein klar, dass in Österreich nur ein Platz in Frage käme, der außerhalb der russischen Besatzungszone liegt, um der lästigen Beschaffung einer Einreisebewilligung aller vier Besatzungsmächte zu entgehen.

Da vorerst 12.000 Teilnehmer für das Weltjamboree 1951 angenommen wurden, plante man je Trupp (32 Pfadfinder und 3 Führer) 450 qm Lagerfläche. Dies ergab für die 346 Trupps mit 1.400 Patrullen eine Zeltstadt aus 4.000 Pfadfinderzelten auf 156.000 Quadratmetern. Für die allgemeinen Lagerzwecke wie Verpflegung, Verkaufsstände, Unterlagerbedarf, Veranstaltungs- und Gottesdienstflächen wurden ca. 44.000 Quadratmeter errechnet, wodurch sich eine Gesamtfläche von 200.000 qm ergab.

Von den drei angebotenen Jamboreeplätzen in Vorarlberg, Kärnten und Oberösterreich wurde schließlich der 6 km westlich von Bad Ischl gelegene Platz des ehemaligen Salzkammergut-Golfplatzes ausgewählt, der von der Gemeindeverwaltung Bad Ischl zur Verfügung gestellt wurde. Von den anrainenden Bauern wurden zusätzliche Grundstücke angemietet.

Die Vorteile dieses Platzes waren

  • die zentrale Lage in Österreich innerhalb der amerikanischen Besatzungszone,
  • gute Verkehrsverbindungen über die alte und neue Bundesstraße Bad Ischl - Strobl,
    mit der 1898 erbauten Salzkammergut-Lokalbahn von Bad Ischl oder Salzburg zur Station „Aschau-Golfplatz“,
    oder mit dem Autobus zur Station „Schneiderwirt“,
  • der Reiz eines schönen Landschaftsbildes und der Bergwelt,
  • relative Sicherheit bei Schlechtwetter,
  • Bade- und Schwimmmöglichkeiten in nächster Nähe,
  • gute Ausflugsmöglichkeiten mit wechselnder Szenerie ohne lange Zufahrtszeiten,
  • günstige Wasserversorgung,
  • eine Vielzahl tüchtiger Mitarbeiter und eine günstige Infrastruktur wie dies die bereits gut entwickelte Organisation der Pfadfinder in Oberösterreich aufwies
  • und die leichte Erreichbarkeit des Lagerplatzes für die Organisatoren aus ganz Österreich.

Der Direktor des Internationalen Büros, Col. J. S. Wilson besichtigte mehrmals das Jamboreegelände und war von dessen Lage sehr angetan.

Jamboree-Lagerchef DCC Ing. A. Klarer (l) und Dir. IB Col. J. S. Wilson.
aus der Sammlung des Pfadfindermuseums und Instituts für Pfadfindergeschichte

Foto von Jamboree-Lagerchef DCC Ing. A. Klarer (l) und Dir. IB Col. J. S. Wilson.

Für die Zeit des Jamborees wurde das Lagergelände zu exterritorialem Gebiet erklärt. Der Lagerumkreis von 20 Kilometern war „Bannmeile“, wo ein allgemeines Lagerverbot für international anerkannte Pfadfinderverbände bestand.

Das Lager der Fliegerpfadfinder, mit bis zu 100 geplanten Teilnehmern, war in 6 km Entfernung vom Jamboreegelände auf einem Privatflugplatz auf der Zisteralm bei Strobl errichtet. Dieses Lager wurde von den Salzburger Pfadfindern gestaltet. Der Flugbetrieb fand auf der 1,2 km langen Rollbahn des Flughafens Salzburg statt.

In drei Kategorien konnte das fliegerische Können bewiesen werden:

  1. Modellflieger mit Motorantrieb oder Segelflieger;
  2. Segelflieger;
  3. Motorflieger.

Teilansicht vom Aussichtsturm gegen die Unterlager Niederösterreich, Tirol, Kärnten, Wien, den evangelischen Gottesdienstplatz und die Lagerleitung.
aus der Sammlung des Pfadfindermuseums und Instituts für Pfadfindergeschichte

Lagergelände 1915

Ansicht 2001 von ebener Erde vom gleichen Blickpunkt.

Foto: Hermann Aichinger, Linz

Lagergelände 2001

 

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