Wissenwertes über Baden bei Wien

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Das Helenental von der Wiener Hochquellwasserleitung bis zum Durchbruch
aus der Sammlung des Pfadfindermuseums und Instituts für Pfadfindergeschichte

 

15 Schwefelthermen machen Baden zu einem bekannten Heilbad und Kurort. Aber auch als Weinbaugebiet - bedingt durch die Lage im pannonischen Klimaraum - ist Baden anerkannt und beliebt.

Die Besiedlung von Baden läßt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Ein Abschnitt davon wird sogar als "Badener Kultur" bezeichnet. Von den Römern werden bereits die Thermalquellen von Baden genützt. Der Name "Padun" wird zum ersten Mal auf einer Urkunde aus dem Jahr 869 gefunden.

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1480 erhebt Kaiser Friedrich III. Baden zur Stadt und gibt ihr ein Wappen - ein nackter Mann und eine nackte Frau in einem Badeschaff.

 

Trotz der Zerstörung in 2 Türkenkriegen (1529 und 1683), zweier großer Brände im 18. und 19. Jahrhundert und dem mehrmaligen Auftreten der Pest wird Baden immer wieder aufgebaut und gewinnt neues Leben. Grund dafür ist sicherlich die günstige Lage.

Die Glanzzeit von Baden beginnt im 18. Jahrhundert. Dazu trägt Kaiser Franz I. stark bei, der sich oft in Baden aufhält und es gleichsam zu seiner "Sommerresidenz" macht. In seinem Gefolge treffen einander nicht nur der Hof und die Aristokratie, sondern auch Künstler im Badener Kurpark. Kein anderer späterer Kaiser widmet jedoch Baden die gleiche Aufmerksamkeit wie Franz I.

Doch Baden versteht es, sich trotzdem bekannt zu erhalten. 1841 erreicht die Südbahn die Stadt und eröffnet so durch die nun größere Wien-Nähe den Aufstieg zum Nobelkurort. Auch einige Erzherzöge wenden sich wieder Baden zu und verlegen ihre Sommerresidenzen hierher. Der Tagesfremdenverkehr wird durch den Anschluss an die Südbahn merklich vermehrt.

 

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Bahnhof der Südbahn
aus der Sammlung des Pfadfindermuseums und Instituts für Pfadfindergeschichte

 

In der Gründerzeit (Ende des 19. Jahrhunderts) siedeln sich Vertreter des Wiener Großbürgertums in Baden an und beginnen das Villenviertel aufzubauen.

Durch Probleme mit dem Anschluss an die Bahn - die Südbahn lässt Baden etwas im Stich - setzt sich der Ausbau der Badener Tramwaygesellschaft durch. Zunächst als Pferdebahn nach Rauhenstein, später elektrifiziert, ausgebaut mit Linien nach Bad Vöslau, einer Ring-Rund-Linie und schließlich mit durchgehendem Verkehr vom Badener Josefsplatz bis zur Wiener Oper wird die Stadt verkehrsmäßig erschlossen.

 

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elektrifizierte Badner Bahn am Josefsplatz
aus der Sammlung des Pfadfindermuseums und Instituts für Pfadfindergeschichte

 

Die Infrastruktur für den Fremdenverkehr wird laufend erweitert. Gebaut werden die Schwimmanstalt, Dampf- und Wannenbäder, die hölzerne Trinkhalle, die Sommerarena, es wird aber auch der Kurpark erweitert. Privat entstehen Hotels wie der "Grüne Baum", das "Sacher", "Central", "Legenstein", "Esplanade", "Bellevue", die Kuranstalt "Gutenbrunn" und der "Herzoghof". Schließlich wird von der Stadt auch das Kurhaus als Gesellschaftszentrum errichtet. Das neue Stadttheater und die Trabrennbahn runden das Angebot für die Gäste ab.

 

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Grandhotel Grüner Baum
aus der Sammlung des Pfadfindermuseums und Instituts für Pfadfindergeschichte

 

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Kurhaus in Baden
aus der Sammlung des Pfadfindermuseums und Instituts für Pfadfindergeschichte

 

Die Einwohnerzahl von Baden steigt von ca. 5.100 im Jahr 1850 auf ca. 20.000 im Jahr 1931, die Anzahl der Kurgäste von ca. 6.500 auf ca. 50.000 im gleichen Zeitraum. Aus der verträumten Sommerfrische des Biedermeiers ist ein Nobelkurort geworden.

In der Zwischenkriegszeit wird weiter gebaut, erweitert und renoviert. Alle diese Aktivitäten verleihen der Stadt eine große Attraktivität für Gäste aus Österreich aber auch aus den Nachfolgestaaten der Monarchie.

Das alles führt schließlich auch zur Auswahl Badens als Tagungsort für die 6. Internationale Pfadfinderführer-Konferenz - die gute Infrastruktur, die Nähe zu Wien, aber auch die Möglichkeit, in unmittelbarer Umgebung Pfadfinderei in ihrer Ursprünglichkeit zu pflegen.

 

 

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